In der Ausstellung werden Ihnen sieben ganz verschiedene Räder gezeigt, um an ihrer Unterschiedlichkeit mögliche Motive der Innovation aufzuzeigen. Warum wurden Sie gebaut? Was veranlasst jemanden, Neues zu wagen?
Gehen Sie mit uns durch die Geschichte und erhaschen Sie einen Einblick.
Nicht nur die Räder selbst sind interessant - auch Ihre Geschichte. Sie alle stammen von vielerlei Orten und Menschen mit ganz eigenen Lebensgeschichten. Auch wenn sie nicht alle in der Ausstellung erzählt werden können, haben sie doch ihren eigenen Platz verdient. Die für die Ausstellung ausgewählten Räder stammen aus der Sammlung von Carsten Rehbein und Joshua Rehbein, über viele Jahre sind sie Teil auch ihres Lebens geworden.
Aus der Nutzung der Räder und ihres Lebens ergibt sich, dass fast keines der Ausstellungsstücke noch im selben Zustand ist, in dem es einmal gebaut wurde. Erstbesitzer tauschten Teile aus und verkauften sie. Die Käufer lakierten die Räder neu oder nutzen sie in neuen Rollen. Wieder andere betrachteten die Räder als Sammelobjekt und bauten sie ihrerseits nach eigenen Vorlieben um. Sie wurden geschweißt, geflickt und verunfallten auch mal. Doch all dies erzählt ihre Geschichte. Keine Quelle ist im Urzustand - vielmehr berichet ihr heutiges Aussehen ihre Provenienz. Ausdrücklich sind die Räder daher nicht nachgebessert. In ihrer vermeintlichen Imperfektion liegt ihr historischer Wert.
Baujahr: 1960
Herkunft: DDR
Nachdem die DDR in ihrer Frühzeit noch auf Vorkriegsmodelle und Westprodukte zurückgreifen musste, entwickelte Diamant das 167 als eigenen Rahmen. Nach Anpassungen wurde das Friedensfahrt-Modell ab 1955 zum maßbefertigten Wettkampfmodell der DDR-Mannschaften. Der gezeigte Rahmen wurde erstmals im Buch "Diamant" von Werner Aidn veröffentlicht.
Baujahr: ca. 1991
Herkunft: DE
Eigentlich sollten nur zwei Kinder-MTBs für Herrn Brandt, einen Vertriebspartner von Indian, von Juchem gebaut werden. Nachdem der Rahmen auf der Titelseite der "Bike" erschien, kamen viele weitere Aufträge dazu, sehr zum Unmut Juchems.
Baujahr: 1975-78
Herkunft: NJ - USA
Als erstes seriengefertigter Carbonrahmen gebürt den G1 vom Ölkonzern Exxon ganz besondere Relevanz für die Entwicklung des Radsports - so hat der von Coors und Exxon gefahrene Rahmen sogar eine Eroika-Zulassung.
Baujahr: Späte 40er
Herkunft: DE
Unter Josef "Sepp" Berger gewann dieser Stahlrahmen bei der IRA '49 zwei Etappen. Die Firma überlebte die folgenden Jahre zwar nicht, das Rad aber schon.
Baujahr: Frühe 1980er
Herkunft: DE
Eigentlich wohl eher als robustes Reiserad denn als MTB geplant wurde das Sherpa faktisch zu einem der ersten MTBs der deutschen Radgeschichte.
Baujahr: Um 2000/2001
Herkunft: DE
"O.M.T." (Oberflächen- und Materialtechnik) ist eigentlich kein Rahmenbauer. Dennoch wagte das Unternehmen aus Lübeck hier einen neuen Carbon-Titan Kompositrahmen. In der Ausstellung finden Sie das Messeobjekt der Firma.